SIGMA Art 50mm F1.4 DG DN | Art für Sony E-Mount
Dies ist meine ganz persönliche Sicht auf das neue SIGMA Art 50mm F1.4 DGDN Art. In diesem Bericht konzentriere ich mich auf die Leistung des Objektivs im alltäglichen Gebrauch und verzichte auf Testcharts und Pixel-Peeping. Der Einfachheit halber nenne ich es in diesem Text künftig 50mm DGDN. Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses neue Objekiv ist der absolute Hammer! Was Sigma einmal mehr geleistet hat, ist schlicht und einfach überragend! Es wird mein ständiger Begleiter an meinen Sony Alpha Kameras.
Meine Lieblingsbrennweite ist ohne Zweifel die 50mm für Vollformat. Wenn ich meinen Katalog in Lightroom durchgehe, sind über 70% meiner Bilder mit dieser Brennweite entstanden. Umso mehr freut es mich, dass Sigma nun auch ein 50mm für Sony Kameras mit neuer Rechnung im Angebot hat. Zusammen mit dem Sigma Art 24mm F1.4 DGDN deckt es für mich die meisten Situationen ab, die mir begegnen.
Das neue 50mm DGDN hat mich in den letzten Monaten auf verschiedene Reisen nach Berlin, Paris und in die Schweizer Berge um Flims begleitet. Als Kameras habe ich die neue Sony Alpha 7R V und eine für die monochrome Fotografie modifizierte Alpha 7R IV verwendet. Alle Aufnahmen entstanden in RAW und wurden in Lightroom leicht bearbeitet.
Das Objektiv ist, wie die anderen Sigma der Art-Reihe, ausserordentlich robust und wertig gebaut. Es weist einen breiten und gut greifbaren Blendenring auf, der wahlweise mit oder ohne Einrastung der Blendenstufen verwendet werden kann. Dies ist besonders für Filmaufnahmen interessant, da die Blende während der Aufnahme ohne Geräusche zu verursachen, verändert werden kann. Meiner Meinung nach ist der Blendenring der Sigma Objektive besser zu bedienen, als den der Sony G Master Objektive, der oft etwas schmal ausfällt. Die Rastung der Blende fällt in Drittels-Stufen aus.
Ausserdem verfügt das 50mm DGDN über einen AF/M-Schalter, sowie eine programmierbare AF-Lock Taste. Hier würde ich mir eine zweite Taste für Hochformat wünschen, so wie sie auch an einigen Sony-Objektiven vorhanden ist. Wie alle Art Objektive weist auch dieses einen ausgeprägten Schutz gegen Staub und Wasser auf. Es besitzt ein Filtergewinde von 72mm und wird mit Gegenlichtblende und einer praktischen Schutztasche geliefert.
Die optische Leistung des 50mm DGDN ist etwas vom Besten, was ich bislang gesehen habe. Das Objektiv weist bereits bei Offenblende eine enorme Schärfe über den gesamten Bildbereich und einen hohen Kontrast auf, die sich auch durch Abblenden nicht wesentlich steigern lassen. Die Blende 1.4 ist eine wirkliche Arbeitsblende, die ich oft und bewusst verwende. Chromatische Aberrationen sind kaum vorhanden. In extrem kontrastreichen Situationen sind sie minimal vorhanden, kaum sichtbar und lassen sich mit wenig Aufwand in der Post beseitigen.
Durch leichtes Abblenden auf F2,8 bis F4 lässt sich die Leistung auf das Maximum steigern. So ist das 50mm DGDN auch für Aufnahmen mit feinsten Details zu verwenden, wie z.B. Landschaften, Architektur oder Portraits. Besonders für Personenaufnahmen verwende ich die 50mm Brennweite sehr gerne. Sie erlaubt mir einen moderaten Aufnahmeabstand zur portraitierten Person einzuhalten. Die Abbildungsleistung bei Offenblende ist hervorragend, jedoch ist die Schärfentiefe noch gross genug, um die wichtigen Details nicht zu verlieren. Hier spielt das neue 50mm DGDN seine Stärken voll aus. Es zeichnet extrem Scharf ohne jedoch zu analytisch zu wirken. Die neutrale bis etwas wärmere Farbwiedergabe ist für Fotos von Menschen ideal. Auch deshalb verwende ich sehr gerne Objektive von Sigma.
Als einziges Manko kann ich eine relativ starke kissenförmige Verzeichnung ausmachen, die sich aber mit den in den RAW-Dateien eingebetteten Profilen problemlos korrigieren lässt.
Die Vergütung der Linsen entspricht dem selben hohen Standard wie alle anderen Sigma Objektive und verhindert so erfolgreich Überstrahlungen und Schleierbildung. Das Objektiv lässt sich in nahezu jeder Situation ohne Gegenlichtblende verwenden, auch wenn die Lichtquelle direkt mit im Bild ist. So habe ich die Gegenlichblende hauptsächlich zum Schutz der Frontlinse vor Schlägen und Regentropfen angebracht.
Das Bokeh empfinde ich als sehr angenehm und weich. Zum Bildrand hin zeichnen runde Punkte im unscharfen Bereich eher ellipsenförmig, was mich persönlich in keiner Weise stört.
Der Autofokus ist dank des neuen HLA-Linearmotor extrem schnell und leise. Das AF-Tracking hat zu jeder Zeit hervorragend funktioniert und die Trefferquote ist extrem hoch. Ich kann jedenfalls keinen Unterschied zu meinen Sony G Master Objektiven feststellen. Hier hat Sigma mit dem neuen AF-Antrieb einen grossen Schritt vorwärts gemacht!
Das Gewicht ist mit 670 Gramm für mein Empfinden an der oberen Grenze. Jedoch ist das Objektiv an den Sony Kameras gut ausbalanciert und liegt sicher in der Hand. Die Grösse beträgt 78mm im Durchmesser und 108mm in der Länge. Somit zählt es sicher nicht zu den kompaktesten Objektiven seiner Klasse. Auf meinen Reisen hat mich das Gewicht und die Grösse des 50mm DGDN nie wirklich gestört.
Die optische Qualität, der schnelle Autofokus und der Wetterschutz bieten ein perfektes Leistungspaket zu einem sehr attraktiven Preis. Besonders im Vergleich zu den verfügbaren Alternativen von Sony. Für mich ist das neue 50mm DGDN künftig die erste Wahl! Es macht einfach Spass, mit den DGDN Art-Objektiven von Sigma und besonders mit dem neuen 50mm DGDN zu arbeiten. Es erfüllt alle meine Ansprüche an ein hochwertiges 50mm Objektiv.​​​​​​​
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